Genetic basis of bovine milk production in Bavaria : Review of literature
Abstract
Wie kaum ein anderer Zweig in der Lebensmittelbranche ist die Milchindustrie rund um den Globus ein wichtiger Teil jeder nationalen Wirtschaft. Obwohl das Ziel, höhere Leistungen, sowohl quantitativ, als auch qualitativ, in den meisten Gegenden identisch ist, gibt es große nationale, wie auch regionale Unterschiede im Freistaat Bayern. Ziel dieser Diplomarbeit ist es darzustellen, wie die Lebensmittelsteigerung und Qualitätssicherung im Bundesland Bayern verwirklicht wird. Es werden dabei vor allem jene Aspekte behandelt, die das Bundesland Bayern von anderen abgrenzen. Die Wirtschaftlichkeit der bayerischen Milchindustrie, ihr Wandel in der Zeit, Rinderrassen denen die größte Bedeutung zugestanden wird, insbesondere alte einheimische Rassen, wie diese Vielfalt erhalten und geschützt wird, die Zuchtziele und die bei Milchkühen auftretende Erberkrankungen sind die Hauptthemen. Etwa 30% der deutschen Milchkühe werden in Bayern gehalten. Die Bewirtschaftung erfolgt meist in kleinen Betrieben mit einer durchschnittlichen Herdengröße von weniger als 30 Tieren. Die Zahl der Tiere ist seit Jahren rückläufig, ebenso die Anzahl der Viehhalter. Einzig die Herdengrößen wachsen stetig. Regional gibt es auch in Bayern große Unterschiede. Die meisten Tiere werden in den Regierungsbezirken Oberbayern und Schwaben gehalten, hier gibt es mehr Milchkühe als in den restlichen fünf Regierungsbezirken zusammen. Die bayerischen Kühe produzieren fast 6% der in den 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union erzeugten Milch. Die Vielfalt an Milchkuhrassen in Bayern ist außergewöhnlich. Die meisten Milchrinder gehören dem Fleckvieh an. Braunvieh und Gelbvieh sind ebenfalls bedeutsame einheimische Rassen, doch auch deutsche Holsteinkühe haben Einzug erhalten. Die Kühe in Bayern geben im Schnitt 6.000kg Milch im Jahr, in Deutschland sind es 6.700kg. Im Bereich Milchmenge können die bayerischen Rassen also kaum mit den anderen in Deutschland - zum Großteil Holstein-Friesan und deutschen Schwarzbunten – gebräuchlichen Rinderrassen konkurrieren. Und doch lohnt sich die Haltung der Zweinutzungsrassen für die Tierhalter, sei es ob der Tatsache dass diese Rassen neben der Milchleistung auch eine gute Fleischleistung erbringen und somit bei der Schlachtung noch gewinnbringend ist, oder im Hinblick auf die Biodiversität, auf welche in Bayern besonderer Wert gelegt wird. Diesem Fakt ist es zu verdanken dass mittlerweile die Haltung vieler alter einheimischer Rinderrassen staatlich 45 gefördert wird sowie verschiedene Erhaltungspopulationen auf staatlichen Versuchsgütern gehalten werden. In der Zucht wird vermehrt Wert auf ein ökologisches Produkt gelegt. Neben Milch und Fleischleistung ist vor allem die Fitness mittlerweile Hauptkriterium der Zucht. Es wurde erkannt dass nur eine gesunde Kuh gute Milch geben kann. Die Auswahl der geeigneten Elterntiere wird in Zukunft einfacher werden. Schon jetzt ist die genomische Selektion ein großes Thema in der Rinderzucht. In ein paar Jahren wird die sie der zentrale Punkt in der Zuchtwertschätzung sein. Von Erberkrankungen sind bayerische Milchkühe eher selten betroffen. Braunvieh verhält sich hier am anfälligsten. Als Anlageträger verdächtigte Bullen werden auf diese Erbkrankheiten getestet, die erkannten, positiv getesteten in den Zuchtlisten markiert und nur eingeschränkt zur Zucht zugelassen. Zusammenfassen kann gesagt werden dass Bayern eine sehr gesunde Milchwirtschaft mit einer einmaligen Rassenvielfalt unterhält, die zum einen vom technologischen Fortschritt inspiriert, zum anderen von tradierter, altgedienter Beständigkeit geleitet wird. Like no other branch of food industry the dairy economy is an important business sector in almost every country worldwide. The aim is the same, higher achievements, not only in quantitative, but also in qualitative aspects, still there are considerable national, as well as regional, distinctions regarding the realisation. The intent of this diploma work is to illuminate the way this is put into practice in Bavaria, especially focused on regional characteristics. The economic profitability of the dairy industry, its change over time, the most important breeds, as well as special indigenous breeds and the question how this diversity of breeds can be conserved, the breeding goal and occuring genetic diseases are the key issues of this thesis. Almost 30% of the German dairy cows are kept in Bavaria, usually in small farms with an average herd size of less than 30 animals. Just as the number of cows, the number of livestock owners is regressing, only the average herdsize is increasing steadily. There are major regional differences within the Bavarian state. Most dairy cows are kept in the very south. The administrative districts of Upper Bavaria and Swabia are keeping more animals than the other five districts together. Nearly 6% of the milk produced within the 27 member states of the 46 European Union originates from Bavaria. The variety of dairy cattle breeds in Bavaria is remarkable. Most common breeds are Fleckvieh, Braunvieh and Gelbvieh, however German Holsteins gain in importance. In average a dairy cow in Bavaria produces approximately 6.000 kg milk yearly, compared to the rest of Germany, an average dairy cow produces 6.700 kg milk. Thus, regarding the amount of milk produced, Bavaria can hardly compete. However, the keeping of dual-purpose breeds is still paying off. Since the breeding goal is not only milk but also meat, the slaughter can be very profitable. Above all the biodiversity is to be preserved. Meanwhile the keeping of many endangered native breeds is government-funded. By now a high value is set on an ecological product. Besides milk and meat efficiency, fitness is the main criteria. Only a healthy animal is capable of producing good milk. The selection of the adequate parental generation will become easier in future. Genomic selection is a contemporary issue in cattle breeding, in a few years time it will occupy a central position in the estimation of breeding values. Genetic diseases are a rare concern among cattle breeds in Bavaria. Braunvieh is the most affected breed. Suspects being genetic carriers have to be tested in certain laboratories, positively tested animals are pointed out in the stud book with a limited allowance of insemination. In summery it can be stated that Bavaria holds a healthy dairy industry and remarkable biodiversity, inspired by technologic progress, guided by established custom.